Wird die Buntenskampschule im Stich gelassen?

05.06.2020

Ein Jahr ist es her, dass im Ausschuss für Bildung und Sport einen interfraktioneller Antrag von CDU, Grüne, Die Linke , BfG und FDP beraten wurde, der vorgesehen hat, eine Containererweiterung an der Buntenskamschule zu prüfen. Die Verwaltung kam dem Antrag nach und hat eine Variante vorgestellt, die aber preislich sehr überzogen war. Daraufhin wurde dieser Punkt verschoben und es sollte eine erneute Besichtigung der Schule geben. Seitdem ist allerdings nichts mehr passiert und die Schule wird im Stich gelassen. Nun soll das Thema erneut auf die Tagesordnung des Bildungsausschusses und endlich weiter beraten werden.

Die Schule hat ein enormes Problem, es fehlt schlichtweg an Räumlichkeiten. Es gibt zu wenige Klassenräume für den Unterricht und die Nachmittagsbetreuung. Nachdem die Nachmittagsbetreuung aus dem alten Gebäude neben der Volkshochschule (Fachtrakt) in das Hauptgebäude einzog, werden Klassenräume in doppelter Funktion genutzt, dadurch entsteht ein zusätzlicher Engpass.

„Unter einer solchen Doppelnutzung leidet jedoch die qualitative Arbeit. Die Schülerinnen und Schüler brauchen ihren festen Rückzugsort während der Betreuung. Das muss „ihr Raum“ sein, um ein Gefühl der „inneren Ruhe und Sicherheit“ zu haben. Durch die Doppelnutzung ist dieses Erleben eingeschränkt, da ein Klassenraum ganz andere Strukturen hat und haben muss. Zudem können die Lehrkräfte kaum ausweichen. Differenzierungsräume stehen nur sehr unzulänglich zur Verfügung. Aber gerade eine gute Differenzierungsmöglichkeit ist pädagogisch enorm wichtig für das Lernen für alle“, erläutert Bastian Numrich (CDU) stellvertretender Ausschussvorsitzender im Ausschuss für Bildung und Sport.

Dies ist nicht zufriedenstellend sowohl für die Lehrer und Schüler als auch für die Betreuung. Die Verantwortlichen vertrösten Schulleitung, Lehrer, Eltern und die Kinder abermals. Zunächst hieß es, es wird eine Alternative geben, sobald der Auszug (aus dem Fachtrakt) vollzogen wurde. Dann wurde die Angelegenheit mit einer geplanten Besichtigung verschoben und schließlich wurde das Problem im Ausschuss nicht mehr thematisiert.

„Die derzeitige räumliche Situation an der Buntenskampschule ist in der Tat nicht zufriedenstellend und problematisch. Das betrifft die Grundschulbetreuungs- wie auch die Unterrichtsräume in gleicher Weise. Die Schule agiert an ihrer Kapazitätsgrenze und es fehlt och immer das Konzept für den (historischen) Schulstandort Buntenskamp, der durch sein wachsendes Schuleinzugsgebiet an Bedeutung gewinnt. Die hierzu angedachte (präsentierte) Einschränkung der freien Schulwahl zur Steuerung der Schülerzahlen stößt unter den Eltern auf Ablehnung. Sicherlich ist die Buntenskampschule nicht die einzige Grundschule in Geesthacht, dennoch müssen alle Schulstandorte gleichbehandelt werden und es darf keine Bevorzugung geben. Es ist somit an der Zeit zu handeln.“, so Herr Ewert Vorsitzender des Schulelternbeirats.

 „Das Problem verschlimmert sich mit der Zeit. Wir müssen handeln. Die Containeraufstellung wird in der momentanen Situation nur eine kurzfristige Entlastung darstellen, aber es wird eine Entlastung sein und darauf kommt es jetzt an. Allerdings werden wir langfristig wahrscheinlich nicht an einer baulichen Lösung vorbeikommen. Letztendlich müssen wir der Schule jetzt helfen und das Thema wieder anpacken. Für die Lehrer und vor allem für die Schüler. Schule muss ein Ort des Lernens und Lebens sein und dazu braucht es genügend Platz“, so Numrich abschließend.