Neuer Hafen alternativlos: 37.000 belastete LKW-Ladungen unzumutbar

20.10.2016

Der anstehende Rückbau des Kernkraftwerk Krümmel, die neuen Erkenntnisse zu Altlasten im Becken des Geesthachter Pumpspeicherwerkes: Vermutlich über 37.000 LKW-Ladungen wären notwendig, um die belasteten Stoffe einer Entsorgung zuzuführen.

Das AKW Krümmel hat eine Masse von ca. 541.000 Tonnen, davon sind ca. 5.000 Tonnen belastet. Die u. a. mit Quecksilber belasteten Schlamm-Ablagerungen im Becken des Pumpspeicherwerkes belaufen sich wohl auf 200.000 Tonnen.

Die Gesamtkosten werden auf insgesamt auf 1 Mrd. Euro geschätzt (900 Millionen Euro Krümmel, 100 Millionen Euro Giftschlamm).

„Es ist nicht zumutbar, dass durch die Gebiete des Kreises Herzogtum Lauenburg über 37.000 - teilweise radioaktiv- oder giftmüllbelastete - Transporte durchgeführt werden. Ein neuer Hafen ist deshalb alternativlos,“ sagt Sven Minge, CDU-Fraktionsvorsitzender in Geesthacht.

Bereits im August 2015 hat die CDU-Fraktion die Schaffung eines neuen Hafens im Bereich der Elbe zwischen Krümmel und Pumpspeicherwerk favorisiert. Ein erster Anlauf für einen neuen Hafen hinter der Schleuse (Richtung Hamburg) wurde von Verwaltung und den Ratsfraktionen als kaum umsetzbar eingestuft.

Planungsrechtlich gab es zu dem CDU-Vorschlag nur eine Vorprüfung, so dass ein Hafen am Elbufer zwischen Pumpspeicherwerk und Kernkraftwerk wohl möglich wäre. Der angekündigte Rückbau des Kernkraftwerkes und die Erkenntnisse zum Pumpspeicherwerk fordern nun Vattenfall auf Entsorgungskonzepte zu entwickeln.

„Es wäre nicht nur im Sinne der Geesthachter Bevölkerung, sondern auch der Nachbarstädte und Gemeinden, wenn die Stadtverwaltung und die Kreisbehörde in die Prozesse der Konzeptentwicklung eingebunden werden“, unterstreicht Minge. „Bisher hat sich Vattenfall erfreulicherweise dialogbereit gezeigt, das sollte sich nicht ändern und wäre sicherlich zielführend.“

Die CDU signalisiert ihre politische Unterstützung: „Es ist im Interesse aller, dass im Sinne des Gemeinwohls, durchdachte und umweltverträgliche Konzepte zügig herbeigeführt werden,“ sagt Minge abschließend.