Minge & Steffen: Gute Chance für einen neuen Geesthachter Hafen

21.07.2015

Geesthacht – Durch die beginnende Wohnbebauung in der Hafencity steht nun zum Ende des Jahres die Schließung des Geesthachter Hafens an. Politik und Verwaltung hatten dieses bereits vor Jahren angekündigt, sich aber parallel mit Alternativen beschäftigt. Zuletzt wurde im Hauptausschuss das Thema behandelt.

„Leider wurde weder ein tragfähiger Business-Plan vorgetragen noch dargestellt, wo die mehr als drei Millionen Euro für die Investition herkommen sollen. Die Fraktionschefs hatten sich außerdem noch einmal mit Bürgermeister, Stadträtin und Fachbereichsleiter an einen Tisch gesetzt, um Lösungen zu finden“,berichtet der CDU-Fraktionsvorsitzende Sven Minge. Im Gespräch war die Schaffung eines neuen Hafens hinter der Schleuse. Die Idee ist nicht neu und wurde bereits zu Zeiten des Booms des Hamburger Hafens erwogen. Eine erneute Prüfung ergab zahlreiche Hürden.

„Nicht nur die finanziellen Investitionen von über dre iMillionen Euro, sondern auch die fehlende Auslastung haben uns Kopfzerbrechen bereitet.Dazu kommt, dass der neue Hafen mitten in ein Schutzgebiet gebaut werden sollte“, sagt Minge. Der Bereich ist als sogenanntes Fauna-Flora-Habitat (FFH) ausgewiesen. „Der Bau mit Ausgleichsmaßnahmen ist sicherlich möglich, das Verfahren aber sehr aufwendig.“ Gerechnet wird mit einer Planungs- und Bauzeitvon ungefähr fünf Jahren.

„Am Ende wurde dem Hafen-Projekt hinter der Schleuse parteiübergreifend kaum eine Chance eingeräumt.“

In Betracht käme allerdings ein anderer Standort. „Mit Blick auf den Rückbau des Kernkraftwerk Krümmel steigen die Chancen für einen neuen Hafen im dortigen Bereich“, sagt Minge. Soweit sich Vattenfall und die Bundesrepublik Deutschland in den USA über Schadensersatz einigen, wird sicherlich der Rückbau beginnen. Der Transport über die Straße ist eher unwahrscheinlich, Genehmigungen dazu sind sehr aufwendig.

„Nach jetzigem Stand ist die Schaffung baurechtlicher Voraussetzungen im Bereich Krümmel einfacher möglich als westlich der Schleuse“, sagt Bürgermeisterkandidat Karsten Steffen. „Wenn letztendlich alle Beteiligten es wirklich wollen, dann könne in diesem Bereich ein neuer Hafen gebaut werden.“