Bildungsministerin Karin Prien und Norbert Brackmann in Geesthacht

17.09.2017

Im Geesthachter Mehrgenerationshaus Oberstadttreff trafen sich rund 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Thema "Zukunft Bildung" mit Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien und dem Bundestagsabgeordneten Norbert Brackmann. Der CDU-Ortsverband hatte zur Diskussion eingeladen, moderiert wurde die Veranstaltung durch Sven Minge, CDU-Fraktionsvorsitzender in Geesthacht.

Diskutiert wurde zunächst über die unterschiedliche Bildungslandschaft in den einzelnen Ländern der Bundesrepublik. Schnell war Einigkeit erzielt, dass ein Umzug der Eltern in andere Bundesländer nicht nur für diese große Probleme mit sich bringt. Viele Kinder müssen oft eine manchmal sogar zwei Klassen wiederholen. Auch in einem föderalen Staat dürfen diese Probleme nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden. Deswegen zeigen Umfragen den Wunsch von bis zu 87 % der Bevölkerung die Bildungspolitik in Bundeszuständigkeit zu bringen, sagte Brackmann. Prien warb deshalb für eine verstärkte Kooperation unter den Ländern: „Die Kinder und nicht Ländergrenzen müssen die Inhalte an den Schulen bestimmen. Aus diesem Grund will ich auch keine Diskussion um die Schulstruktur führen, sondern mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln um die Inhalte kümmern.“

Prien und Brackmann freuen sich über den guten Zustand der Schulgebäude in Geesthacht und begrüßten - trotz bekannter angespannter Haushaltslage in Geesthacht - ausdrücklich die geplanten Vorhaben zu Sanierungen, An- und Umbauten.

Nachdem der Bund bereits 3,5 Mrd € für die energetische Sanierung von Schulen für den Zeitraum bis 2020 beschlossen hatte werden wird die finanzielle Unterstützung des Bundes in Höhe jetzt um weitere 3,5 Mrd. Euro für die Sanierung von Grundschulen aufgestockt, berichtete Brackmann. Prien versicherte, dass die Bundesmittel entsprechend an die Städte und Kommunen weitergeleitet werden. Vor Ort sollten nun die Planungen eingeleitet bzw. die Baureife hergestellte werden, damit auch entsprechende Anträge beim Land gestellt werden können.

Ausführlich wurde das Thema Personalgewinnung diskutiert. Prien unterstrich, dass es nicht nur um eine gute Bezahlung gehe, der Beruf des Lehrers muss auch gesellschaftlich wieder eine Wertschätzung erfahren. Dabei wünscht sich Prien auch mehr Männer in dem Berufszweig. Brackmann unterstrich, dass gerade eine mögliche Verbeamtung für jüngere Menschen den Vorteil der Arbeitsplatzsicherheit biete.

Im besonderen Fokus stehen für die neue Landesregierung junge Menschen, die über keinen Schulabschluss verfügen.

Ungefiltert und offen sprach Prien über die anstehenden Herausforderungen im Bereich der Bildung. Die Schulen dürfen nicht digital abgehängt werden, hier ist insbesondere der Bund unterstützend gefordert. Brackmann bestätigte, dass insbesondere derzeit noch sehr unterschiedliche Zuständigkeiten gebündelt werden müssen. „Hier können wir besser werden“, unterstrich Brackmann die Ausführungen von Prien.

Im Anschluss ergab sich eine rege Diskussion.

„Die Bandbreite der Themen ist groß, eine gute Zusammenarbeit zwischen Bund und Land unabdingbar“, fasste Sven Minge die Diskussion zusammen und bedankte sich bei Prien und Brackmann für den Besuch.